Es war einmal in der guten alten Kaiserzeit, vor über 130 Jahren, als mein Urgroßvater Franz Rudda (geboren 1854 und gestorben 1915), Förster und Gutsverwalter des Grafen Waldstein auf Schloss Mittergrabern bei Hollabrunn war. Bei seiner Tätigkeit im Forst und auch zur Jagd im Wald nahm er oft seinen jüngsten Sohn (meinen Großvater Dipl. Ing. Karl Rudda, geb. 1889, im Bild mittig stehend) mit.
So lernte mein Großvater die Liebe zum Wald, zu den Waldtieren und dabei auch die vielen heimischen Baumsorten kennen. Gemeinsam mit den Mägden und Knechten des Gutshofes half er diesen bei der Ernte aber auch im Obstgarten des Schlosses. Speziell wenn für die üppige Bewirtung der Geistlichkeit der Umgebung zur jährlich stattfindenden Pfarrertafel viel Arbeit anstand. Leckeres wie Schnecken, Wildbret und sogar gerollter Baumkuchen wurden diesen mit guten Weinen dabei aufgetischt.
Als eines Tages der 5-jährige Karl beim Spielen in die Jauchegrube fiel und dabei fast in der Brühe zu ertrinken drohte, zog ihn ein Knecht mit der Mistgabel durch das von der Luft aufgeblähte Hemd noch rechtzeitig heraus. Er hörte damals, wie er sich noch erinnern konnte, ein „Säuslein“ wie wenn schon die Engeln singen.